Lernbrücken als Testphase für das neue Schuljahr

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Die Sommerpause ist an der Ottmar- Mergenthaler-Realschule in Kleinglattbach längst vorbei. Über 60 Mädchen und Jungen lernen seit zwei Wochen in den Lernbrücken aktiv in den Fächern Deutsch und Mathematik, darunter auch Schüler von der Ferdinand-Steinbeis-Realschule, um zu wiederholen und aufzufrischen, was an Stoff durch Corona ins Hintertreffen geraten ist. Jana (12 Jahre): „Es ist toll, dass wir in kleinen Gruppen arbeiten können. Da verstehe ich vieles besser.“ Noah (11 Jahre): „Ich erinnere mich jetzt wieder an viele Sachen und bin gerne hier an der Schule, weil ich direkt fragen kann.“

Sabrina Haller (siehe Foto), die den Beginn der Lernbrücken mitorganisiert hat, berichtet, dass einiges an Planung, Anrufen und Kontaktarbeit nötig war, um das kurzfristig anberaumte freiwillige Förderkonzept des Landes zu realisieren. Nun arbeiten die Kursteilnehmer in altersspezifischen Angeboten von Klassenstufe 5 bis 9 und nehmen dabei einiges mit. Alina Bachmann, Patrick Kempf und Mihriban Koc (Lehrkräfte der OMRS) erläutern, dass mit Diagnosetests den Schülern individuelles Fördermaterial zur Verfügung gestellt werden kann und sich die Jugendlichen freuen, wenn sie durch digitale Lernmaterialien motiviert werden. Der Großteil der Kinder ist bereit, die eigenen Fehlerschwerpunkte zu finden und sich zu verbessern. Das Arbeiten in den Kleingruppen kommt bei allen Beteiligten gut an, weil man sich aufeinander einstellen kann. Zudem handelt es sich nach den unterschiedlichen Beschulungsformen vor der Sommerpause um einen sanften Einstieg in den strukturierten Schulalltag: im Hellen morgens zur Schule zu radeln, Gleichaltrige zu treffen, neue Lernapps kennenzulernen und nachmittags frei zu haben, das ist der ideale Schulanfang. Die teilnehmenden OMRSler haben in jedem Fall einen ganz deutlichen Vorsprung zu allen anderen Neustartern am Montag: die drei Prinzipien des Schulstarts RAM! Respekt, Abstand und Maske haben sie längst verinnerlicht, so dass sie den Neuen mit gutem Beispiel vorangehen können.

Wettlauf um die Gelder des Förderprogramms DigitalPakt Schule

Hinsichtlich der Digitalisierung weitet das IT-Team der OMRS mit Martin Schindler, Markus Janson, Uli Aichler und Carina Bremer die Möglichkeiten für das digitale Lehren und Lernen weiterhin aus. Dazu konnte an den MEP (Medienentwicklungsplan) für die Beantragung der Gelder des Digitalpakts ein Haken gesetzt werden. Zusatzgeräte wurden bestellt, Bedarfe erhoben, Ressourcen in die Qualifikation und Methodenkompetenz der Lehrenden und Lernenden gesteckt. Der Lockdown hat Prozesse in Gang gesetzt, die nun konsolidiert werden sollen. Ende 2021/22 wird ein Großteil der veranschlagten Gelder für die Digitalisierung weiterer Klassenzimmer, schnelleres Internet sowie ein funktionierendes WLAN im gesamten Schulhaus verausgabt sein. Dass Digitalisierung jedoch nicht der alleinige Gelingensfaktor von Schule, Unterricht und Lernen ist, wird auch an dem gewachsenen Wunsch nach realer Begegnung statt virtuellem Homeschooling deutlich.

Sprung in ein Schuljahr unter komplexen Vorgaben

Dem genannten Wunsch, dem Recht auf Bildung und auf Schulbesuch gerecht zu werden, sind die Schulleitung, das Kollegium und das Stundenplanteam der OMRS angetreten. Markus Widmann, Realschulrektor der OMRS: „Ich freue mich alle Schülerinnen und Schüler wiederzusehen und setze auf deren Einsicht sowie die Unterstützung der Eltern mit uns die Hygieneregeln einzuhalten. Dies sehe ich als Voraussetzung für ein dauerhaft erfolgreiches Lernen und Arbeiten an der Schule.“

Jan Lumpp, der als Konrektor die Stundenplankommission leitet, erläutert: „Es wird zunehmend herausfordernd Stundenpläne zu erstellen, die für Schüler, Eltern und Lehrkräfte passgenau sind und die die komplexeren Vorgaben umsetzen. Durch erweiterte und entzerrte Zeitfenster entstehen neue Handlungsspielräume, in denen Ballungen vermieden werden und Lernen im Klassenverband an der OMRS möglich bleiben soll.“