„Soziale Verantwortung zu übernehmen, macht richtig Spaß!“ – junior-Schülermentoren-Ausbildung an der OMRS

  • von

(FAB) Schülermentorenprogramme (SMP) existieren in Baden-Württemberg seit knapp drei Jahrzehnten. Erstmals wurde 1994/95 landesweit eine Ausbildung für Sportmentoren ausgeschrieben. Das Modell hat sich dauerhaft etabliert. „Neben dem SMP für Schüler*innen ab 15 Jahren wurde für die Jüngeren ein junior-Schülermentoren-Programm (jSMP) entwickelt. Es wendet sich an Jugendliche ab 13 Jahren und setzt in der Regel in den Klassen 7 aller Schularten an. Die Teilnehmenden lernen soziale Verantwortung zu übernehmen und erwerben soziale Kompetenzen. Im Vorbereiten und Durchführen verschiedener Projekte und Aktionen erleben sich die Jugendlichen in der Verantwortung für eine Gruppe. Sie lernen sich in einer neuen Rolle kennen und können ihr Selbstbewusstsein stärken“, schreibt der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Sabrina Haller, Realschullehrerin und Schulseelsorgerin an der OMRS, hat das Programm für die OMRS initiiert und den Jugendreferenten Jochen Wagner samt drei FSJ-lerInnen für das 2,5tägige Kickoff-Seminar gewinnen können. 28 Bewerbungen lagen nach den Pfingstferien von Interessierten der Klassenstufe 7-9 vor, so dass der Workshop vom Mittwoch, dem 22. bis Freitag, den 24.6.2022 stattfinden konnte. Inhalte waren Teambuilding, eigene Stärken und Schwächen kennenzulernen, rechtliche Grundlagen für Mentoren an einer Schule zu erlernen sowie Gruppenspiele anzuleiten und durchzuführen. Geeignete Räumlichkeiten wurden von der katholischen Kirchengemeinde in Kleinglattbach zur Verfügung gestellt. Dort konnte sich das Team in mehreren Gruppenräumen sowie einer gut ausgestatteten Küche bewegen.
Wurden die Teilnehmenden am Kennenlerntag noch verköstigt, bestand die erste große Teamaufgabe darin, das Mittagessen für den Folgetag komplett zu organisieren: von der Ideenfindung bis zum Abwasch wurde diese Challenge restaurantreif gemeistert. Aufgetischt wurden Tomatensuppe, Wraps mit unterschiedlicher Füllung und kreativen Dips sowie abschließend Schokofrüchte.
Am Freitag ging es an die Ausarbeitung konkreter Projekte für die OMRS. Ideen waren ein Schülercafé und Fair Trade, Streitschlichter und Patenschaften für Neue. Als betreuende Lehrkräfte unterstützten Stefanie Bollmoor, Rebecca Reinke, Corinna Nuhn und Caren Döinghaus die Kleingruppen in der konkreten Planung. Der zweite Teil der Ausbildung besteht nun in der Umsetzung der Projekte im kommenden Schuljahr. Nach erfolgreicher Durchführung erhalten die junior-Schülermentoren ein Zertifikat über ihr soziales Engagement innerhalb der Schulgemeinschaft.
Die drei Elemente Theorie, Praxis und Zertifikat sind für das jSMP verbindlich festgelegt. Die individuelle Gestaltung wird zwischen Projektleitung und katholischer Jugendarbeit in einem Kooperationsvertrag festgelegt. Mögliche zusätzliche Bausteine sind ein Praxistag, Reflexionstreffen oder Schnupperpraktika in der katholischen Jugendarbeit. Sabrina Haller ist es wichtig, dass das jSMP durch mehrere Lehrkräfte getragen wird und zeigt sich über das Interesse von Lernenden und Lehrenden sehr erfreut.
Auch die Rückmeldungen der Teilnehmenden sind durchweg positiv: „Das ist hier wie in einer großen Familie“; „toll, dass wir so viel selbst entscheiden durften“. In der Feedbackrunde wird zudem deutlich, dass viele die stufen- und klassenübergreifenden Begegnungen genossen haben, „denn in der Coronazeit waren wir sehr auf die eigene Klasse festgelegt. Es war schön, MitschülerInnen besser kennenzulernen und gemeinsam anzupacken.“, heißt es aus der Schülerschaft.