Juniorwahl an der Ottmar-Mergenthaler-Realschule
von SMV-Lehrer T. Balle
Die Ottmar-Mergenthaler-Realschule hat letzte Woche am bundesweiten Projekt „Juniorwahl 2021“ teilgenommen. Unter der Leitung der Fachschaft Gemeinschaftskunde – mit den hauptverantwortlichen Lehrern Timo Balle und Konrektor Jan Lumpp – wurde die Wahl in der Vorwoche der Bundestagswahl in den Klassenstufen 8-10 durchgeführt. In der gesamten Bundesrepublik haben insgesamt 1,4 Millionen SchülerInnen ihre Stimme abgegeben.
In der Vorbereitungsphase auf die Juniorwahl wurden die Schüler an der OMRS in den ersten beiden Schulwochen über die verschiedenen Themenschwerpunkte des Wahlkampfes informiert. Im Unterricht wurden dabei die verschiedenen Positionen der einzelnen Parteien sowie der richtige Einsatz des „Wahl-O-Mat“ als Entscheidungshilfe thematisiert. Meinungsbildungsprozesse, das Üben, später eigene Entscheidungen zu treffen, eine eigene Meinung zu bilden und für seine Positionen einzustehen, standen ebenfalls im Zentrum der Vorbereitung.
Bei der Zielsetzung des Projektes sind sich die beteiligten Lehrer einig: „Insgesamt geht es darum, dass sich junge Menschen mehr mit Politik und Demokratie befassen. Nur theoretisch die Wahl im Unterricht zu behandeln fanden wir dafür nicht ausreichend. Idealerweise soll dieses Interesse der Schüler natürlich auch über die Wahlen hinaus bestehen, denn in diesen politisch schwierigen Zeiten ist die Förderung der Demokratie eine eminent wichtige Aufgabe der Schulbildung.“
Bei der eigentlichen Wahl wurden dann SchülerInnen zu freiwilligen Wahlhelfern, die für die Erstellung der Wählerverzeichnisse und Wahlbenachrichtigungskarten zuständig waren. Im SMV-Raum wurde ein Wahllokal nach genauen Vorgaben errichtet und den „Wählern“ zur Verfügung gestellt.
Mit ihren Wahlbenachrichtigungskarten ausgestattet, konnten die jugendlichen WählerInnen dann zur Tat schreiten. Alles lief genauso wie bei der Bundestagswahl. Die Wahlhelfer überprüften die Angaben mit dem Wählerverzeichnis und anschließend erhielten die SchülerInnen ihren Stimmzettel. Bis auf die Farbe, Größe und den Schriftzug „Juniorwahl 2021“ stimmt dieser mit dem tatsächlichen Stimmzettel des Wahlbezirks Ludwigsburg überein – also auch mit den Namen der Direktkandidaten. Dieses Direktmandat gewann an der OMRS der SPD-Kandidat Macit Karaahmetoglu mit knapp 30% der Erststimmen. Bei der Juniorwahl 2017war es noch der CDU-Kandidat Steffen Bilger, der damals mit nahezu 50% der abgegebenen Erststimmen gewann. Auch bei den Zweitstimmen büßte die CDU gewaltig ein. Waren es 2017 an der OMRS noch 37,8% der Stimmen für die CDU, sind es dieses Mal lediglich 16%. Klarer Gewinner ist nun die SPD mit 30 % der Stimmen. Eher überraschend war das starke Abschneiden der Liberalen (FDP.) Sie sprang von 5,8% (2017) auf 17,7%. Ebenfalls überraschend ist das Ergebnis der Grünen, sie landeten mit Verlusten bei ca. 10%.
Hier das Endergebnis der Zweitstimmen an der OMRS im Jahr 2021 (in Klammer das Ergebnis der OMRS von 2017).
SPD: 30,0 % (12,6 %)
FDP: 17,7 % (5,8 %)
CDU: 16 % (37,8 %)
Grüne: 9,9 % (17,2 %)
AFD: 6,1 % (9,2 %)
Linke: 3,1 (7,5 %)
Erfreulich ist die Tatsache, dass extreme Position im Wahlergebnis der OMRS nur eine ganz kleine Nebenrolle spielten. Die Wahlbeteiligung lag bei 91,8 %.
Die Ergebnisse der OMRS, der bundesweiten Juniorwahl und natürlich auch der „echten“ Bundestagswahl werden nun in den kommenden Schulstunden im Unterricht analysiert und bewertet.
Für die Organisatoren der Juniorwahl soll das Thema „Politik für die Schüler“ mit der Heranführung an den Prozess der demokratischen Willensbildung noch lange nicht beendet sein. Im Gemeinschaftskundeunterricht werden regelmäßig aktuelle Themen der deutschen und internationalen Politik behandelt. Auch der Besuch einer Sitzung des Landtages in Stuttgart ist geplant, wenn es die Corona-Lage zulässt. Zur Stärkung der Demokratie an der OMRS trägt natürlich auch eine aktive SMV (Schülervertretung) bei, denn hier lernen die SchülerInnen Demokratie direkt an der Basis – nämlich an ihrer Schule.